Flughafen Frankfurt am Main – Taktgeber für die Region
Text und Bilder: Sven Prawitz
Die Fraport AG betreibt den wohl bekanntesten und vor allem größten Flughafen Deutschlands – den internationalen Flughafen Frankfurt am Main. Die Geschichte des Flughafens und der Betreibergesellschaft sind eng miteinander verbunden. Bereits seit 1924 organisiert die Fraport AG, damals unter anderem Namen den Flugbetrieb in Frankfurt. Zunächst auf einem kleinen Flugplatz in der Stadt. Nachdem dieser schnell zu klein gewesen ist wurde 1936 ein neuer Standort im Frankfurter Stadtwald in Betrieb genommen: dieser wird bis heute genutzt. Neben der Sicherstellung des Flugbetriebs mit vielfältigen Aufgaben wie Fracht- und Passagiertransport, Flugzeugabfertigung sowie Vorfeldregie ist Fraport auch Eigentümer des gesamten Geländes. Somit hat das Unternehmen neben den Dienstleistungen auch die Aufgabe, den Flughafen und die umliegenden Gewerke zu entwickeln und in die Infrastruktur zu investieren. Die Eigentümer der Fraport AG sind sowohl öffentliche, als auch private Institutionen. Größte Anteilseigner sind das Land Hessen mit 31,34 Prozent und die Stadtwerke der Stadt Frankfurt am Main (20,01 %). Die Lufthansa AG hält 8,45 Prozent und weitere private Investoren 5,92 Prozent. Die restlichen Anteile (34,28 %) befinden sich im Streubesitz. Die Lufhansa AG ist nicht nur der größte private Anteilseigner sondern betreibt am Flughafen Frankfurt sein größtes Drehkreuz für Passagierflüge. Vor allem die Interkontinentalflüge starten und enden in der hessischen Metropole.
Mit 21.000 Mitarbeitern am Standort wickelte Fraport im Jahr 2015 rund 61 Millionen Fluggäste und über 2,1 Millionen Tonnen Luftfracht und Luftpost ab. Hierfür sind täglich über 1.300 Starts und Landungen notwendig. Das so erworbene Know-how wird an 35 weiteren nationalen und internationalen Standorten vermarktet. So ist man zum Beispiel an den Flughäfen Hannover, Antalya und Lima direkt beteiligt. Über Tochtergesellschaften expandierte man in den vergangen Jahren im nahen Osten und Ostasien.
Zwischen 1950 und 2000 ist der Flughafen enorm gewachsen, die Passagierzahlen stiegen um den Faktor 250. Auch wenn das Wachstum danach deutlich flacher verlaufen ist, betrug es zwischen 2010 und 2015 immer noch knapp 24 Prozent. Dieses Wachstum ist nur durch eine stetige Erweiterung der örtlichen Kapazitäten möglich gewesen. Die Lage im Stadtwald und mitten im dicht besiedelten Ballungsraum Frankfurts haben immer wieder Proteste von Umweltschützern und Anwohner hervorgerufen.
Mit dem Terminal 3, Gateway Gardens und dem Gewerbegebiet Mönchhof sind weitere Expansionen geplant. Die Proteste konnten durch ein geschicktes Mediationsverfahren gering gehalten werden. Fakt ist, das Flughafengelände dehnt sich weiter aus Richtung Schwanheim, Walldorf und Raunheim. Der Stadtwald wird weiter an Substanz verlieren und der positive Einfluss auf das Mikroklima schwinden – zu Gunsten des global players.
Mehr zur Entwicklung des Flughafens und weiteren geplanten Baumaßnahmen lesen Sie unter Eine Entwicklung ohne Ende?
Wissenswertes zu wichtigen Fachbegriffen und der Rolle der Vorfeldregie lesen Sie unter Alles eine Frage der Verständigung.
Die Fraport AG organisiert nicht nur den Flugbetrieb. Folgen sie dem Link, um mehr über den Geschäftsbereich Handels- und Vermietungsmanagement zu erfahren.