Dienstreise nach Tokio: Hotel, Restaurants und ÖPNV

Tokio ist das wirtschaftliche Zentrum Japans. Deshalb ist die Metropole das Ziel vieler Dienstreisen nach Japan. Um etwas Orientierung zu bieten sind hier Tipps zum öffentlichen Nahverkehr und Restaurant-Empfehlungen zusammengefasst. Ergänzt um ein Hotel. Also die drei wichtigsten Dinge, die man auf einer (Dienst-)Reise benötigt. Wer in ein paar freien Stunden einem kurzen Ausflug zu Sehenswürdigkeiten oder Naherholung machen möchte, findet im zweiten Teil nützliche Hinweise.

In Tokio angekommen: Erste Schritte

Suica-Karte für Bahnfahrten

Frisch gelandet solltet ihr unbedingt eine Suica-Karte kaufen, bevor ihr das Flughafengebäude verlasst. Das ist eine aufladbare Karte, mit der man die Zugfahrten und viele andere Dinge bezahlen kann. Für Touristen gibt es eine Welcome-Karte mit schönen Motiven. Für diese Karte muss kein Pfand hinterlegt werden. Sie ist allerdings nur 28 Tage gültig und Restbeträge können nicht ausgezahlt werden. Das macht aber nichts, weil viele Shops die Karte als Zahlungsmittel akzeptieren. So auch die Läden im Sicherheitsbereich des Flughafens. Noch vorhandenes Guthaben kann also für Souvenirs ausgegeben werden. Kaufen kann man die Karten in den Läden von East Japan Railway. Wie die Suica-Karte im Detail funktioniert, wird auf dieser Seite erklärt.

Wer das Adress-System Japans nicht kennt, findet am Ende dieses Artikels eine kurze Erläuterung.

Die erste Mahlzeit

Nicht lange nach dem Einchecken im Hotel macht sich der Hunger bemerkbar. Ein guter Ort für einfache, authentische Gerichte ist das direkte Umfeld der Bahnhöfe. Diese sind für Tokioter nicht nur Hubs zum Pendeln, sondern dienen auch der Nahversorgung – Einkauf, Imbiss sowie Zeitungen, Zeitschriften und Bücher kann man hier kaufen. Im Umfeld der Bahnhöfe gibt es zudem weitere Läden.

Japanisches Curry
Japanisches Curry in der typischen dunklen Farbe.

Viele Imbisse in diesem Umfeld haben sich auf eine Art von Gerichten spezialisiert. Das sind zum Beispiel Ramen (vergleichbar mit einer Nudelsuppe mit Einlage) oder japanisches Curry. Viel falsch machen kann man bei der Wahl nicht, da die Betreiber nur eine Art von Gerichten anbieten, kann man davon ausgehen, dass sie ihr Handwerk verstehen. Vor allem die japanische Form des Currys ist sehr zu empfehlen. Die Sauce ist sehr dunkel und schmeckt würzig ist aber eher mild.

Wer wenig Zeit hat findet in den Shops von 7-Eleven eine gute Auswahl an vorbereiteten, verpackten Gerichten. So zum Beispiel Sandwiches, süße Backwaren oder Maki-Sushi. Natürlich gibt es auch eine große Auswahl an Getränken. Zudem gibt es hier ATM-Geldautomaten.

Hotel in Minato, Tokio

Das Miyako City Hotel ist sehr zu empfehlen. Mit der Shinagawa Station liegt ein größerer Bahnhof recht nah. Außerdem sind die Zimmer ausreichend groß und sehr neu. Die Lage des Hotels ist etwa die Mitte zwischen Flughafen Haneda und den zentralen Stadtbezirken Tokios. Hier geht es zur Hotelseite im Netz.

Die Adresse lautet: 3 Chome-19-17 Takanawa, Minato City, Tokyo 108-0074

Zwischen dem Hotel und dem Bahnhof Shinagawa gibt es einen 7-Eleven-Shop. Dort kann man Geld abheben (ATM) und bekommt die wichtigsten Snacks und Getränke für unterwegs. Für ein leckeres, warmes Essen ist die Shinatatsu Ramen Street sehr zu empfehlen. Dort gibt es sieben Ramen-Imbisse nebeneinander. Die „Ramen-Straße“ befindet sich südlich des westlichen Eingangs des Shinagawa Bahnhofs.

Daiichikeihin Ave, 2-chōme-1 Kōnan, Minato City, Tōkyō-to 108-0075

Essen gehen in Tokio

Um eine bessere Orientierung zu geben, sind die Empfehlungen hier nach Bezirk gegliedert. Es sind die zentralen Bezirke zwischen Messegelände (am Meer) und Kaiserpalast. Zusätzlich findet ihr hier kurze Hinweise zu Sehenswürdigkeiten der gelisteten Bezirke.

Chiyoda-ku oder Chiyoda City

Chiyoda-ku ist DER Geschäftsbezirk Tokios: Hier leben kaum Menschen, dafür haben Japans große Konzerne, Banken und Versicherungen hier ihren Unternehmenssitz. Außerdem befindet sich im Zentrum des Bezirks der gleichnamige Stadtteil, der nur aus dem kaiserlichen Palast und dem dazugehörigen Gelände besteht. Nennenswert ist noch der Bahnhof „Tokio“ mit seinen Gebäuden im Stil des Neubarock und den zahlreichen Shinkansen-Linien.

Schweineschnitzel und Shinkansen

Tonkatsu
Tonkatsu, Schweineschitzel auf japanische Art.

Aufgrund der zahlreichen Arbeitsplätze gibt es hier eine große Auswahl an Restaurants und Bistros. Zu Empfehlen ist Hiratabokujo im JP Tower (6. Stock) im Stadtteil Marunouchi. Hier gibt es sehr leckere Schweineschnitzel „Tonkatsu“ – natürlich auf japanische Art. Das Schnitzel kommt in Streifen geschnitten mit verschiedenen Saucen zum Tippen. Als Beilage gibt es dazu Reis. Wer möchte kann als Vorspeise eine delikate Miso-Suppe ordern.

Neben weiteren Gerichten rund um Schweinefleisch steht auch Shabu Shabu auf der Karte. Das Restaurant wirbt dafür, dass das Fleisch von eigenen Bauernhöfen kommt.

Nach dem Essen empfiehlt sich ein Besuch auf der Besucherterasse („KITTE Garden“) im 6. Stock. Von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Bahnhof und die ein- und ausfahrenden Shinkansen-Züge.

Hiratabokujo Kiwami in Marunouchi: 2 Chome-7-2 Marunouchi, Chiyoda City, Tokyo-to

Ohne Mehrwertsteuer einkaufen

Vom JP Tower lohnt sich ein kurzer Fußweg (550 m) zum Kaufhaus Bic Camera direkt am Bahnhof Yūrakuchō. Dort gibt es auf mehreren Stockwerken eine riesige Auswahl an Elektronikartikeln: von Haushaltsgeräten über Spielekonsolen bis zu Hi-Fi-Geräten. Wer seinen Reisepass dabei hat, kann sich die Mehrwertsteuer sparen. An der Kasse wird ein entsprechender Hinweis auf die Seite mit dem Visa-Stempel geklebt.

Bic Camera:

Chuo-ku oder Chuo City

In Chuo befinden sich wichtige Geschäfts- und Handelsviertel. So ist der Stadtteil Ginza für seine Einkaufsmeile Chūō-dōri, auch Ginza-dōri genannt, bekannt. Von Luxus-Boutiquen über großen Kaufhäusern sind viele Weltmarken hier vertreten.

Modernes Izakaya-Restaurant

In einer Seitenstraße nur gut 100 Meter entfernt findet sich mit „EN Ginza“ ein modernes Izakaya-Restaurant. Der Zugang ist leicht zu übersehen, da sich das Lokal im Keller befindet. Ein guter Anhaltspunkt ist jedoch die Kit-Kat-Boutique in Gebäude nebenan.

Das EN verkörpert den typischen Stil japanischer Restaurant-Kultur, wie man sie sich als Europäer vorstellt: Bereits im Eingangsbereich muss man seine Straßenschuhe ausziehen. Im Lokal gibt es mehrere (aber nicht nur) private Räume mit im Boden versenkten Tischen.

Die Speisenauswahl, unter anderem exzellentes Sushi, und Präsentation lädt wunderbar zum Teilen untereinander ein. So kann man sich eine große Auswahl bestellen und von allem kosten. Es lohnt sich!

EN in Ginza: 3 Chome-7-3 Ginza, Chuo City, Tokyo-to (Kreuzung Ginzamihara Straße und Ginza Maronie Dori Straße, neben dem Kit-Kat-Laden)

Super Shushi, schräger Typ

Kiyoshi Kimura ist eine Berühmtheit in Japan. In den Lokalen seiner Restaurant-Kette liegen Sticker mit seinem Konterfei. Kimura betreibt die Kette „Sushi Zanmai“, den Japanern ist er vor allem durch das mediale Ereignis der Neujahrs-Versteigerung des ersten gefangenen Thunfischs bekannt. Im Jahr 2019 zahlte Kimura 2,7 Millionen Euro für einen 278 Kilogramm schweren Blauflossenthunfisch.

Sushi
Im Sushi Zanmai gibt es exzellentes Sushi.

Das „Sushi Zanmai Honjin“ in Tsukiji liegt gut einen Kilometer südöstlich der Einkaufsstraße in Ginza. Vor dem Eingang steht ein etwa eineinhalb Meter großes Plastik-Replikat von Kimura-san. Der Vergleich zu anderen selbstverliebten Berühmtheiten ist schnell gezogen. Doch das soll nicht über das hervorragende Essen hinwegtäuschen! Auch wenn das Lokal ist weder modern noch neu eingerichtet ist.

Die Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten ist groß und das Sushi megalecker. Sushi Zanmai sollte man sich in Tokio nicht entgehen lassen. Von den vielen Filialen, die es in Tokio gibt, scheinen einige das Plastik-Abbild des schrägen Besitzers vor der Türe stehen zu haben. So sind die Sushi Zanmais auch ohne Kenntnis der Schriftzeichen gut zu erkennen.

Sushi Zanmai Honjin in Tsukiji: 4 Chome-4 Tsukiji, Chuo City, Tokyo-to

Minato-ku oder Minato City

Minato ist der südliche Teil von Tokios Zentrum. Mit dem Tokyo Tower gibt es hier eines der Wahrzeichen der Stadt. Außerdem noch einige historische Sehenswürdigkeiten sowie Einkaufs- und Vergnüngungsviertel (Odaiba und Roppongi).

Fisch-Restaurant mit gemütlicher Atmosphäre

Fisch
Im Fischrestaurant Uokin gibt es gegarten Fisch…

Wer Fisch und Meeresfrüchte mag, findet im Uokin ein sehr gute Auswahl. Das Restaurant hat mehrere Filialen, einige davon befinden sich in der Nähe (600 m) des Bahnhofs Shimbashi (Linien: Metro Ginza Line, den JR-Linien Keihin Tohoku, Tokaido Main, Yamanote, Yokosuka, Toei Asakusa Line, New Transit Yurikamome).

Besonder empfehlenswert ist hier der Kugelfisch – Fugu –, der paniert und fritiert angeboten wird. Hervorzuheben sind auch das Sushi und Sashimi von verschiedenen Thunfisch-Arten.

Uokin in Shinbashi: 1 Chome-9-5 Nishishinbashi, Minato-ku, Tokyo 〒105-0003. Das lokal befindet sich an einer Nebenstraße, daher der Link zu Google Maps: https://goo.gl/maps/veWuc8GrcjR3Hj347

Kleine Ausflugtipps

In einem zweiten Artikel gibt es einige Hinweise zu Ausflügen, die unkompliziert und mit wenig Aufwand verbunden sind. Ideal, um Tokio an einem freien Nachmittag oder Abend etwas besser kennen zu lernen.

Das Adresssystem in Japan

Etwas kompliziert für Europäier ist das Adresssystem in Tokio. Wichtig zu wissen ist, dass die Stadt Tokio laut Wikipedia im Jahr 1943 aufgelöst wurde. Seitdem gibt es 23 Stadtbezirke, die der Präfektur Tokio zugeordnet sind. Eine typische Adresse sieht so aus: 105-0003, 1 Chome-9-5 Nishishinbashi, Minato-ku, Tokyo.

  • 〒105-003: Das ist die Postleitzahl.
  • 1 Chome-9-5: Beschreibt die Lage eines Gebäudes innerhalb des Bezirks. 1 Chome gibt das Viertel eines Stadtteils an, die durchnummeriert sind. Die zweite Zahl (9) gibt den Block an und die letzte Zahl (5) die Hausnummer.
  • Nishishinbashi: Der Name des Stadtteils innerhalb des Bezirks.
  • Minato-ku: Das ist einer der 23 Stadtbezirke Tokios. Auf englisch Minato City.
  • Tokyo: Das ist die Präfektur. Auch als Tokyo-to bezeichnet.

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