stramu 2016 in Würzburg
Vergangenen Sonntag endete das 13. Stramu. Das perfekte Wetter und der weiter gestiegene Bekanntheitsgrad bescherten den Organisatoren das wohl erfolgreichste Straßenmusikfestival in Würzburg. Wie zu hören war, soll an manchen Verkaufsstellen Gläser und einzelne Biersorten kurzzeitig vergriffen gewesen sein.
Die ersten Auftritte an den 23 Schauplätzen gab es am Freitag ab 15 Uhr.
Soul und gypsy-swing am Freitag
Als berufstätiger fällt es schwer, die ersten Konzerte am Freitag Nachmittag zu besuchen. Aber, hier kommt der rotierende Spielplan zum tragen: Die Künstler treten in der Regel alle zwei Stunden auf. So ergeben sich mehrere Möglichkeiten einen Künstler zu sehen. Ich kam trotzdem erst spät in die Stadt und konnte am Freitag Abend nur Jon Kenzie sehen. Der Singer-Songwriter aus Manchester hat vor wenigen Monaten sein drittes Album veröffentlicht: From Wanderlust ist seit Mai erhältlich. Mit viel Leidenschaft und seiner souligen Stimme schaffte es Kenzie vor allem zur späten Stunde seine Zuhörer in seine Welt mitzunehmen.
Zum Abschluss des Abends spielte The instant voodoo kit im Standard. Der Keller der Studentenkneipe war proppenvoll und die Kombo nutzte den Heimvorteil. Ein Auftritt im Freien wäre für die tanzende Anhängerschaft und für die Musiker angenehmer gewesen.
Zwei aus dem Norden heizten ordentlich ein
Am Samstag kam ich eher zufällig zum Konzert des Lutopia Orchestra vor dem K&L. Die beiden Lübecker zählten zu den Highlights des diesjährigen Straßenmusikfestes! Ihre Mischung aus Folk und Jazz interpretieren sie sehr rotzig. Obwohl sie nur zu zweit sind inszenieren sie ihre Lieder teilweise dennoch mit vier Instrumenten. Selbst ältere Zuhörer waren von den reduzierten Rhythmen und Melodien begeistert. Im Anschluss an das Konzert gab es Ovationen und die CDs wurden den beiden förmlich aus den Händen gerissen.
Vor dem dm spielten am Nachmittag die Analogue birds. Die Herforder sind mittlerweile schon Stammgäste auf dem Stramu. Doch leider ist ihre Musik für regelmäßige Besucher auch nicht mehr originell. Die Würzburger Band Puente latino hatte es da deutlich einfacher das Publikum von den Bierbänken zu holen.
Lohnenswert war auch der Besuch am Mainufer und dem alten Kranen. Die neuformierte Skapunk-Kombo Skatholiken spielten mit viel Energie und eine Prise Humor ihre Songs. Mit ihren teils selbstironischen Liedern haben sie das Publikum gerockt wie das Farin Urlaub Racing Team. Für das nächste Stramu versprachen sie, eine eigene CD mitzubringen.
Den Abschluss am Samstag machten im Standard Evelyn Kryger. Die fünf Musiker spielen ihre selbstbezeichnete „World Fusion Dysko“ rein instrumental. Der Keller war nicht ganz so voll, wie am Vorabend. Doch die, die dar waren sichtlich angetan und schwingten ausdauernd das Tanzbein.
Vorfreude auf stramu 2017
Die Vorfreude auf das stramu 2017 ist jetzt schon groß. Das Festival bringt ein besonderes Flair in die Stadt: Nahezu alle Kneipen und Cafés sind voll und die Gäste genießen die musikalischen Klänge. Neben der ausgelassenen Stimmung vor den einzelnen Bühnen macht sich im Rest der Innenstadt eine entspannte Atmosphäre breit: Fast so, wie am letzten Abend des Sommerurlaubs, bevor es am nächsten Tag wieder in die Heimat geht.
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