Blame!: Verloren in der TOA-Schwerindustrie

Blame!: Verloren in der TOA-Schwerindustrie
Manga Blame! 1 von Tsutomu Nihei. Quelle: Cross Cult)

Die düstere Schwere der dystopischen High-Tech-Welt fasziniert ab der ersten Seite. Die Hauptfigur des Mangas ist Killy. Ein mysteriöser Mensch, der kaum spricht und obwohl Killy seinen Begleitern immer wieder zur Seite steht eher Einzelkämpfer ist. Er ist auf der Suche nach Netzwerk-Genen. Warum? Das bleibt genauso unklar, wie seine Herkunft oder seine Vergangenheit.

Der Einstieg in Blame kommt ohne Sprechblase aus. Quelle: Cross Cult)

Tsutomu Nihei zeichnete ein dunkles Roadmovie. Sämtliche Figuren sind äußerst schweigsam und so erfährt man nie wirklich was los ist. Erst nach und nach fügt sich das Puzzle ein wenig zusammen. Killy trifft immer wieder andere Lebewesen und bewohnte Orte. Die isolierten Siedlungen haben kaum Informationen. Killy hangelt sich also geleitet von Erzählungen und Vermutungen durch das stählerne Röhrensystem.

Fesselnde Geschichte ohne Worte

Der Verlag Cross Cult beziehungsweise der Ableger Manga Cult hat mit den Hardcover-Ausgaben der Master Edition (6 + 1 Teile) ein hervorragendes Remake der Originalserie herausgegeben. Niheis Manga ist sehr ungewöhnlich, da es so gut wie keinen Text gibt. Fast alles bleibt im Dunkeln. So kann man sich umso mehr auf die Zeichnungen fokussieren. Denn diese transportieren das Düstere der endlos erscheinenden Welt aus metallenen Gängen und Treppen.

Zu der ursprünglichen Geschichte, die in sechs Bänden zusammengefasst ist, gibt es noch einen weiteren Hardcover-Titel: Blame! 0: Noise. Auf knapp 200 Seiten soll eine Vorgeschichte zur Hauptstory erzählt werden. Allerdings darf man sich von diesem Band nicht allzu viele Hintergründe zu Killys Reise erhoffen.

Blame auf Netflix

Anfang Dezember erscheint ein achter Blame-Band: BLAME!+ Die Flucht der Elektrofischer. Laut Auskunft von Cross Cult ist dieser Band, der von Koutaro Sekine gezeichnet ist, die Grundlage für den Blame-Film, der schon seit 2017 auf Netflix verfügbar ist.

Die Hauptreihe ist jeden Euro wert. Da machen sich die hochwertig gebundenen Bücher im Regal sehr gut und sind vor allem durch ihr großes Format schmückend. Noise musste als Hardcover erscheinen, um in die Reihe zu passen. Aber 20 Euro ist die sowohl inhaltlich als auch vom Umfang her magere Geschichte nicht wert.

 

Das Buch wurde mir von Seetroll in Friedrichshafen empfohlen.

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